Berechtigungsmanagement im labor:
Gesetzlicher Hintergrund und bewährte Praktiken

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Nachdem wir in einem vorherigen Artikel bereits  die Herausforderungen des Berechtigungsmanagements im Allgemeinen in einem Unternehmen dargestellt haben, konzentrieren wir uns in diesem Artikel auf das Berechtigungsmanagement in einem industriellen oder wissenschaftlichen Labor. Die oben beschriebenen theoretischen Konzepte lassen sich auf viele verschiedene Bereiche anwenden, wobei das Labor keine Ausnahme darstellt. In diesem Artikel werden die rechtlichen Rahmenbedingungen für das Berechtigungsmanagement in einem Labor sowie bewährte Verfahren für ein effektives Berechtigungsmanagement erläutert. 

DIE RECHTLICHEN RAHMENBEDINGUNGEN FÜR das berechtigungsmanagement IN EINEM LABOR:
norm iso 17025 : §5.2 Personalverwaltung

Die Norm ISO 17025 enthält den Paragraph 5.2, der speziell auf die Befähigungen ausgerichtet ist.  Dieser besagt: „Die Leitung des Labors muss die Kompetenz all derjenigen sicherstellen, die den Betrieb spezifischer Geräte gewährleisten, Prüfungen und/oder Kalibrierungen durchführen, die Ergebnisse bewerten und die Prüfberichte und Kalibrierungszertifikate unterzeichnen. (…) Personal, das spezifische Aufgaben ausführt, muss auf der Grundlage eines angemessenen Bildungsniveaus, einer angemessenen Ausbildung, Erfahrung und/oder nachgewiesener Fähigkeiten qualifiziert sein, je nachdem, was gefordert wird“.

Die Norm nennt Beispiele für berücksichtigte Befähigungen: „elektrische Befähigung, Befähigung zur Wahrung des Verteidigungsgeheimnisses, Berechtigung zur Arbeit an klassifizierten Standorten, Berechtigung zur Verwendung eines Druckgeräts, Berechtigung zur Arbeit in Reinräumen…“.

WELCHE SCHWERPUNKTE Beinhaltet DAS PERSONALMANAGEMENT IN DER NORM?

Nach der Norm muss das Labor somit

  • Die Verantwortungsbereiche der Hauptakteure des Managementsystems, die Beziehungen zwischen den Personen und die möglichen Stellvertretungen festlegen.
  • Dem Personal die geltenden Richtlinien, Verfahren und dokumentierten Anweisungen mitteilen.
  • Das erwartete Qualifikationsniveau für jede Schlüsselfunktion festlegen, d. h. für Funktionen, die sich auf die Qualität der Prüf-/Kalibrierergebnisse auswirken können.
  • Technisches Personal formell und namentlich zur Durchführung bestimmter Aufgaben ermächtigen.
  • Das Qualifikations-/Kompetenzniveau des autorisierten Personals überwachen.
  • Für die kontinuierliche Weiterbildung des Personals entsprechend dem ermittelten Bedarf sorgen.

WIE KANN MAN EIN EFFEKTIVES BERECHTIGUNGSMANAGEMENT IM LABOR DURCHFÜHREN?

Nachdem die für die Durchführung einer Aufgabe erforderlichen Kompetenzen ermittelt, bei Bedarf Schulungsprozesse vorgesehen und die Berechtigung validiert wurden, müssen diese protokolliert, nachverfolgt und aufrechterhalten werden. 

Im Zeitalter der Industrie 4.0 und der digitalen Transformation wird die Verwaltung dieser Berechtigungen zunehmend durch dedizierte Anwendungen digitalisiert. Diese Lösungen ermöglichen vielfältige Vorteile: 

  • Die Steuerung einer aktuellen Kompetenzmatrix des Personals. Die Automatisierung der Verwaltung von Berechtigungen durch eine Softwarelösung ermöglicht es, automatisch vor dem Ablauf der zuvor definierten Berechtigung zu warnen, den Benutzer zu sperren, wenn die Berechtigung nicht übereinstimmt, oder auch automatisch die für die Aufrechterhaltung der Kompetenz erforderliche Schulung zu planen.
  • Verfolgung aller Informationen, die für eine gutes Berechtigungsmanagement erforderlich sind. Durch die Registrierung einer neuen Berechtigung können Sie deren Verfall verwalten, aber auch alle Schulungsunterlagen, die zu Berechtigungen führen, kapitalisieren.
  • Schließlich lassen sich aus der Verwaltung der Berechtigungen interessante Statistiken und Daten ableiten. So kann man z. B. feststellen, wie oft Personen Aufgaben wiederholen, und so entscheiden, ob die Berechtigungen verlängert werden müssen. 

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